Oft bricht für Eltern eine Welt zusammen, wenn ihr Kind aus dem Kindergarten oder aus der Schule nach Hause kommt und einen Zettel mitbringt, auf dem steht: „Kopfläuse-Alarm“. Und noch schlimmer, wenn dann beim eigenen Kind die Haare durchsucht werden und darin Nissen auftauchen. Spätestens wenn Kinder dem Juckreiz nachgeben, weiß man, dass die Parasiten sich ein Opfer erkoren haben.
Das Thema Kopfläuse ist oft mit Scham behaftet. Dies ist jedoch unnötig und nicht hilfreich. Denn anders als oft angenommen handelt es sich dabei nicht primär um ein Hygieneproblem. Allerdings können einige Hygienemaßnahmen dazu beitragen, den Spuk zu beenden.
Wichtig zu wissen ist, wie Kopfläuse übertragen werden und wie sie sich vermehren, genauer, wie ihr Lebenszyklus abläuft, und wie die Symptome aussehen. Daraus ergeben sich dann nämlich die erforderlichen Maßnahmen.
- Lebenszyklus: Läuse sind etwa 2-3 Millimeter große, bräunliche flügellose Insekten mit kräftigen Klauen, die sich vom Blut ihrer Opfer ernähren. Sie leben etwa 30 Tage. Pro Tag legen sie bis zu 10 Eier (Nissen). Diese kleben dicht an der warmen Kopfhaut an den Haaren oder auch hinter den Ohren und im Nacken. Aus den Nissen schlüpfen nach etwa 7-10 Tagen die Larven. Nach weiteren 9-12 Tagen werden aus diesen Larven dann erwachsene Läuse. Damit beginnt der Zyklus von Neuem.
- Übertragung: Kopfläuse können nicht fliegen und nicht springen, sondern bewegen sich krabbelnd weiter und halten sich dann mit ihren Klauen fest. Neue Wirte finden die Parasiten deshalb, wenn Kinder ihre Köpfe zusammenstecken, oder wenn Mützen und Schals getauscht werden. Weitere Übertragungsmedien sind z.B. Kopfkissen und Kuscheltiere sowie Haarbürsten und, Kämme, Haarspangen, Fahrradhelme.
- Symptome: Neben der Sichtkontrolle (krabbelnde Kopfläuse oder Nissen in verklebten Haaren) ist häufiges Kratzen am Kopf ein Anzeichen für einen Kopfläuse-Befall. Blutspuren am Kopfkissen durch das Blutsaugen und Kratzen sind ebenfalls Indizien.
Kampf gegen Kopfläuse: Nissenkamm, Läusemittel und Hygiene
Für die die Behandlung stehen sowohl äußerlich anwendbare Mittel zu Verfügung wie auch Geräte zum Erkennen und Entfernen von Nissen, etwa ein Nissenkamm. Je nach Bedarf kann auch ein Mittel zur Linderung des Juckreizes zum Einsatz kommen.
Daneben sind auch einige hygienische Maßnahmen erforderlich. Dazu gehört das Auswaschen der Bekleidung, insbesondere Schals und Mützen, sowie Kopfkissen und Kuscheltiere bei mindestens 600 C. Was nicht in die Waschmaschine kann, sollte in einen Plastikbeutel verpackt und für einige Stunden ins Gefrierfach gelegt werden. Im Zweifelsfall kann es auch sinnvoll sein, die Haare abzuschneiden. Optimal ist natürlich eine Glatze, aber für Kinder sollten Sie dies abwägen und miteinander besprechen.
Für den Fall des (Be)Falls schämen Sie sich bitte nicht, nach entsprechenden Mitteln gegen Kopfläuse zu fragen. Die Apothekerinnen und Apotheker der ApoLife Apotheke beraten Sie gerne hinsichtlich geeigneter Präparate und Utensilien und deren Anwendung, etwa einem Nissenkamm, um die Haare der Kinder von Nissen zu befreien. Auch gegen den Juckreiz durch die Parasiten stehen hochwirksame und gut verträgliche Mittel zur Auswahl.