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Tipp

Gicht

Was unter älteren Menschen noch als „Zipperlein“ bekannt ist, nennt der Mediziner „Gicht“. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Entzündung der Gelenke. Die Ursache ist ein Zuviel an Harnsäure im Körper. Mit einer angepassten Ernährung können Betroffene Gichtanfällen entgegenwirken.

Die grundsätzlichen Mechanismen, die das Auftreten von Gicht begünstigen, sind recht einfach zu verstehen: Befindet sich im Körper ein Überschuss an Harnsäure, kristallisiert dieser aus und wird vornehmlich in den Gelenken abgelagert. Dort kommt es dann zu Entzündungen. Eine solche Entzündung ist typischerweise daran erkennbar, dass der entsprechende Gelenkbereich warm und gerötet ist und schmerzt.

Meist treten die Beschwerden zunächst am Grundgelenk der großen Zehe (Großzehengrundgelenk) auf. Später sind dann auch andere Gelenke betroffen. Die Schmerzen sind nachts und am frühen Morgen besonders stark. Ein Gichtanfall kann nach wenigen Stunden bereits wieder vorbei sein, er kann aber auch mehrere Tage dauern.

Doch woher kommt die Harnsäure im Körper, und wie kommt es zu einer Anhäufung dieser Säure? Harnsäure entsteht in erster durch die Aufspaltung von sogenannten Purinen, die mit der Ernährung aufgenommen werden, aber auch beim Abbau von Zellen im Organismus. Begünstigt wird ein erhöhter Harnsäurespiegel durch den Genuss von purin- und eiweißreichen Nahrungsmitteln. Auch Alkohol sowie tierische Fette tragen dazu bei, dass vermehrt Harnsäure im Körper verbleibt. Daneben können auch körperliche Anstrengung, strenges Fasten oder Übergewicht und Unterkühlung einen Gichtanfall bzw. das Entstehen der Erkrankung fördern.

Östrogen begünstigt die Ausscheidung von Harnsäure. Deshalb sind auch eher Männer von Gicht betroffen. Wenn bei Frauen im Laufe des Lebens die Östrogen-Produktion zurückgeht, kommt es auch bei ihnen zum Auftreten von Gicht. Wird die Gicht chronisch, kommt es im weiteren Verlauf zur Zerstörung des Gelenkknorpels, der Knochen und der Sehnen. So entwickeln sich die typischen Gichtfinger und Gichtknoten. Als Folgeerscheinungen können auch Arthritis und Gichtniere auftreten.

Mit einer purinarmen Ernährung können Sie die Harnsäure im Körper im Schach halten

Abgesehen von Präparaten zur Senkung des Harnsäurespiegels können Betroffene durch eine Änderung des Lebensstils das Auftreten und die Stärke der Gichtanfälle verringern. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört eine purinarme Ernährung. Der Puringehalt von Fleisch, Innereien, Fisch und Hülsenfrüchte wird durch das Kochen immerhin stark verringert. Wichtig sind aber vor allem Gemüse (außer Spinat), Eier, fettarme Milchprodukte, Nüsse und Obst. Auch ein Verzicht auf Alkohol ist zu empfehlen. Bei einem akuten Gichtanfall kann eine vermehrte Zufuhr von Flüssigkeit (Molke, Gemüsesäfte, Mineralwasser) Linderung bewirken.

Neben der Ernährung zählen auch ausreichende Bewegung und das Vermeiden von Übergewicht zu den wichtigsten Vorbeugemaßnahmen gegen eine Entzündung der Gelenke durch zuviel Harnsäure im Körper.

Bei weiteren Fragen zum Thema Gicht, Vermeidung von zuviel Harnsäure und möglichen Präparaten gegen die Schmerzen helfen die Apothekerinnen und Apotheker der der ApoLife Apotheke Ihnen gerne weiter.