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Bauchspeicheldrüse

Beim Thema Diabetes mellitus denken viele sofort an Insulin. Tatsächlich gehört hier aber auch noch der Gegenspieler dieses Hormons her, nämlich Glukagon. Daneben produziert das dabei zentrale Organ, die Bauchspeicheldrüse, auch Verdauungsenzyme und leistet somit wertvolle Arbeit beim Stoffwechsel, insbesondere beim Zuckerstoffwechsel. Diabetes mellitus ist die wohl bekannteste Störung dieser Prozesse. Neben dem Diabetes mellitus können aber noch andere Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen auftreten.

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) befindet sich ungefähr in der Mitte des Körpers zwischen Magen und Leber, und zwar hinter dem Magen. Medizinstudenten merken sich dies mit der Eselsbrücke „Hinterm Magen liegt doch was. Ist das nicht das Pankreas?“ Das längliche Organ ist etwa 20 Zentimeter lang, hat einen Durchmesser von 1 bis 2 Zentimeter und wiegt etwa 120 Gramm.

Im Aufbau des Organs werden zwei Teile unterschieden:

  • Der exokrine Teil gibt Tag für Tag bis zu 2 Liter Verdauungssekret in den Zwölffingerdarm ab. Die in diesem Saft enthaltenen Verdauungsenzyme helfen dabei, die Nahrung aufzuspalten, so dass aus Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten vom Körper verwertbare einfache Zucker, Aminosäuren und Fettsäuren entstehen. Das Bikarbonat in den Säften neutralisiert den sauren Speisebrei, der dadurch basisch wird.
  • Der endokrine Teil der Bauchspeicheldrüse ist dagegen verantwortlich für Hormone, die ins Blut gelangen und den Stoffwechsel steuern, nämlich Insulin und dessen Gegenspieler Glukagon (Merksatz: „Insulin und Glukagon sind ein Pankreas-Hormon.“). Beide dienen dazu, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Das Insulin hilft dabei, dass Glukose aus dem Blut in den Leber-, Muskel- und Fettgewebe-Zellen aufgenommen werden kann. Zudem wird die Speicherung der Glukose in Form von Glykogen angeregt. Sinkt der Blutzuckerspiegel, schüttet das Pankreas Glukagon Dieses Hormon bewirkt einerseits, dass die in der Leber gespeicherte Glukose wieder freigesetzt wird. Andererseits regt es auch deren Produktion an.

Pankreas-Alarm: Wenn Verdauungsenzyme zur Mangelware werden

Neben dem Diabetes mellitus können auch andere Störungen die Funktion der Bauspeicheldrüse beeinträchtigen.

  • Pankreasinsuffizienz: Bei dieser Verminderung der Funktion werden nicht genügend Verdauungsenzyme bzw. -saft produziert. Als Symptome treten etwa 30–60 Min. nach dem Essen Völlegefühl, krampfartige Oberbauchbeschwerden, Blähungen und Durchfall auf.
  • Pankreatitis: Die Wortendung „-itis“ weist auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse hin, die z.B. durch übermäßigen Alkoholkonsum oder Gallensteine mit Verdauungssaftrückstau und „Selbstverdauung“ verursacht sein kann. Typische Symptome sind sehr heftig einsetzende, bis auf die Oberkörperrückseite ausstrahlende Schmerzen im Oberbauch, oft in Verbindung mit Übelkeit und Erbrechen.
  • Pankreas-Karzinom: Bauchspeicheldrüsen-Krebs ist ein bösartiger Tumor, der etwa 2–3 % der Krebsfälle ausmacht. Er betrifft Männer häufiger als Frauen. Alarmierende Symptome sind Gewichtsabnahme, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schmerzen im Oberbauch, Gelbsucht, hellerer Stuhl.

Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen sind teils genetisch bedingt. Als Hauptrisikofaktoren sind allerdings ungesunder Lebensstil und ungesunde Ernährung zu betrachten, allen voran Rauchen, Alkoholkonsum, eine ballaststoffarme, fette und zuckerreiche Kost und zu wenig Bewegung. Diese Faktoren lassen sich relativ leicht beeinflussen. Wenn Sie dazu Fragen haben oder Hilfe benötigen, wenden Sie sich gerne an die Apothekerinnen und Apotheker der ApoLife Apotheke, die Ihnen hier kompetent weiterhelfen.