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Tipp

Cortison und Cortisol

Cortison ist vielen Menschen als Medikament ein Begriff. Tatsächlich handelt es sich dabei allerdings um ein Hormonvorstufenprodukt, das gemeinsam mit Cortisol eine wichtige Rolle im Stoffwechsel spielt und das besonders im Zusammenhang mit Stress immer wieder genannt wird. Die Seeapotheke erklärt die wichtigsten Zusammenhänge.

Cortisol und Cortison sind nicht nur in ihrer Bezeichnung, sondern auch in ihrer Zusammensetzung sehr ähnlich. Ihren Ursprung haben sie in der Nebennierenrinde. Dieser Produktionsort steht auch Pate für die Bezeichnungen, denn das lateinische Wort „Cortex“ bedeutet nichts anderes als „Rinde“, und damit ist hier eben die Nebennierenrinde gemeint.

Allerdings ist das bekanntere Cortison nicht das Hauptprodukt, sondern die Vorstufe. Das Hauptprodukt, also das Hormon selbst, ist das lebenswichtige Cortisol, das auch als Hydrocortisol bezeichnet wird. Cortison wird auch synthetisch hergestellt und als Medikament in der Medizin eingesetzt. Diese Präparate werden meist auch als Glucocorticoide oder einfach Corticoide bezeichnet.

Bei Stress wird vermehrt Cortisol ausgeschüttet

Cortisol wird typischerweise mit Stress in Verbindung gebracht, da es in psychischen oder physischen Stress-Situationen vermehrt freigesetzt wird. Damit verbunden sind auch Veränderungen im Stoffwechsel: In der Leber wird Glukose produziert, so dass Gehirn und Herzmuskel mehr Energie haben. Das Freisetzen von Adrenalin lässt den Blutdruck ansteigen. Das Immunsystem wird unterdrückt, damit überschießende Entzündungsreaktionen eingedämmt werden. Außerdem steigt die Körpertemperatur an, um den Ablauf bestimmter Reaktionen zu beschleunigen.

Doch was für den Menschen in Urzeiten in zumeist lebensbedrohlichen Stress-Situationen durchaus wichtig und lebensnotwendig war, kann für uns moderne Menschen im Dauerzustand, etwa bei dauerhaftem Stress, eine körperschädigende Wirkung haben. Typische Erkrankungen sind hier das sogenannte Cushing-Syndrom mit dem charakteristischen runden, ausdruckslosen und rot verfärbten „Vollmond-Gesicht“ sowie die „Stammfettsucht“. Da aber der gesamte Stoffwechsel durcheinander gerät, können auch Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Leberschäden auftreten. Auf der psychischen Seite können Depressionen oder vermehrte Aggressivität auftreten.

Andererseits kann Cortison aber auch als Medikament eingesetzt werden, um einige dieser Reaktionen gezielt zu provozieren. Durch das Unterdrücken des Immunsystems kann beispielsweise bei vielen chronischen Erkrankungen, z.B. rheumatoider Arthritis oder Asthma bronchiale Entzündungsreaktionen entgegengewirkt werden. Ähnliches gilt für akute Entzündungen (etwa eine Verschlechterung einer COPD) oder einen Gehörsturz. Bei stark juckenden Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Ekzemen wird Cortison äußerlich in Form von Cortison-Cremen und -Salben eingesetzt, um den Betroffenen akute Linderung der Symptome zu verschaffen.

Bei Fragen zu Cortisol, etwa im Zusammenhang mit Stress, und Cortison, z.B. in Verbindung mit Salben und Cremen, beraten die Apothekerinnen und Apotheker der Seeapotheke Hard Sie gerne weiter. Dazu gehören auch Informationen zur Anwendung sowie zu Wirkungen und Nebenwirkungen, die ein Cortison-Medikament auf den Stoffwechsel haben kann.