Windpocken (Schafsblattern oder auch Varicellen) gelten im Allgemeinen als Kinderkrankheit. Tatsächlich kann eine Infektion mit den dafür verantwortlichen Viren aber auch im Erwachsenenalter noch für ernsthafte Probleme sorgen, etwa in Form von Herpes Zoster oder Gürtelrose.
Varicellen werden durch das Varicella-Zoster-Virus ausgelöst. Diese extrem ansteckenden Viren gelangen meist durch direkten Kontakt mit Erkrankten auf ihr nächstes Opfer oder durch Einatmen der ausgeatmeten Viren. Sie halten sich lange in der Luft und werden mit dieser weiter verbreitet – daher auch der Name „Windpocken“. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr werden Kinder oft bereits zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr befallen. Nach der überstandenen Erkrankung sind sie dann aber lebenslang immun.
Neben der eben beschrieben Übertragung durch eine Flug-Infektion können die Viren auch eine Schmier-Infektion übertragen werden, etwa beim Berühren von geplatzten Bläschen oder wenn Tröpfchen auf die Schleimhäute gelangen. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Infektion bis zum ersten Auftreten der Symptome, beträgt 8 bis 21 Tage. Allerdings ist man bereits vor dem Auftreten der Symptome ansteckend und bleibt es auch bis zum vollständigen Abheilen aller Bläschen. Aus diesen Gründen ist im Fall einer Ansteckung(sgefahr) auch ein Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergarten oder Schule absolut tabu.
Die Symptome beginnen mit einem leichten Fieber, danach beginnen die juckenden, roten Flecken sich von Gesicht und Rumpf aus schubweise auszubreiten. Dabei können auch die Genitalien und die Mundschleimhäute betroffen sein. Die Bläschen sind zunächst wasserhell, füllen sich dann mit Eiter, platzen und vertrocknen schließlich, wobei sie eine hellbraune Kruste bilden. Sofern der Patient dem Juckreiz widersteht und die Bläschen nicht aufkratzt, heilen diese narbenfrei ab. Komplikationen wie eine Mittelohr- oder gar Lungenentzündung können hinzukommen. Ein hohes Risiko besteht für Schwangere. Bei einer Erkrankung während der 13. und 22. Schwangerschaftswoche kann es zu Missbildungen an dem Ungeborenen kommen. Bei einer Varicellen-Erkrankung unmittelbar um den Geburtstermin (vorher und nachher) kann das Kind schwer erkranken.
Bei der Gürtelrose (Herpes Zoster) handelt es sich um eine Folgeerkrankung mit dem Varicellen-Virus. Der Name rührt daher, dass die Viren sich nach der Erstinfektion in die Nervengeflechte um das Rückenmark zurückziehen und dort auf eine erneute Immunschwäche warten.
Eine eigentliche Windpocken-Therapie existiert nicht, allerdings gibt es einen Impfschutz. Gegen die Symptome helfen juckreizstillende Mittel und Hygiene, etwa bei Kindern das Kurzschneiden der Fingernägel und nächtliches Tragen von Baumwollhandschuhen.
Im Fall einer Gürtelrose ist eine Akut-Behandlung erforderlich. Unterstützend erhalten Sie in der Rat & Tat Apotheke Präparate wie zum Beispiel das Eigenprodukt ApoLife 5 Vitamin B-Komplex. Daneben stehen Ihnen die Apothekerinnen und Apotheker der Seeapotheke Hard auch gerne zur Seite bei Fragen rund um Windpocken und Varicellen-Infektion.