Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und ihre Funktion sind für viele Nicht-Mediziner eher terra inkognita. Eine Ausnahme bilden hier vor allem Diabetes (Zuckerkrankheit)-Patienten und deren Angehörige. Denn das Organ ist insbesondere verantwortlich für die Insulinproduktion. Es produziert aber noch andere Hormone sowie einige Enzyme und trägt so auch einen wesentlichen Teil zur Verdauung bei.
Dass Bauchspeicheldrüsengewebe enthält zahlreiche kleine Inseln, den sogenannten Langerhans-Inseln. Insgesamt sind es etwa 1 Million von jeweils 0,5 bis 2 mm Durchmesser. Sie bestehen aus unterschiedlichen Zellen. Die wichtigsten dabei sind die Alpha-, Beta- und Delta-Zellen, die jeweils unterschiedliche Hormone produzieren:
- Die Beta-Zellen produzieren das Insulin und schütten es in den Körper aus.
- Die Alpha-Zellen sind für die Glucagon-Produktion verantwortlich.
- In den Delta-Zellen wird das Somatostatin
Diese Hormone haben unterschiedliche Funktionen, stehen aber in einer Wechselwirkung:
- Die bekannteste Funktion des Insulins besteht darin, dass es dem Körper hilft, Glukose, Fett- und Eiweißsäuren aufzunehmen. Außerdem fördert Insulin das Wachstum, es wirkt anabol, also körperaufbauend, und es trägt dazu bei, Zucker in Form von Glykogen zu speichern. Steigt der Energiebedarf, zum Beispiel durch Sport, wird dieser Zucker wieder freigegeben. Anders ausgedrückt: Wenn Insulin freigesetzt wird, sinkt der Blutzuckerspiegel. Bei einer erhöhten Blut-Zucker-Konzentration wird auch vermehrt Insulin freigegeben. Umgekehrt können Stresshormone, etwa Adrenalin, die Freigabe von Insulin hemmen.
- Glucagon ist sozusagen der Gegenspieler des Insulins: Bei erhöhtem Energiebedarf oder wenn eine Unterzuckerung droht, mobilisiert Glucagon die Energiereserven des Organismus. Dadurch steigt dann auch der Blutzuckerspiegel.
- Somatostatin wiederum dient als Bremse für die Produktion und Ausschüttung von Insulin und Glucagon.
Zuckerkrankheit – Störung der Bauchspeicheldrüsen-Hormone
Bei der Zuckerkrankheit, medizinisch Diabetes mellitus, sind diese Prozesse gestört. Der Blutzuckergehalt kann nicht mehr richtig kontrolliert werden. Der vermehrte Zucker wird dann insbesondere durch den Urin ausgeschieden, der dadurch honigsüß riecht.
Die Stoffwechselstörung kann unbehandelt oder falsch behandelt weitreichende gesundheitliche Spätfolgen haben, unter anderem Netzhautschädigungen, Nierenschäden, Nervenschmerzen und Gefäßverengungen. Die Behandlung erfolgt insbesondere durch die Gabe von Insulin, aber auch durch andere Medikamente. Wichtig für Diabetiker ist der erhöhte Bedarf an Vitamin B-Komplexen, der unbedingt gedeckt werden sollte, um das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall zu verringern.
Bei Fragen rund um die Zuckerkrankheit sowie um die Bauchspeicheldrüsen-Hormone stehen Ihnen die Apothekerinnen und Apotheker der Seeapotheke Hard gerne zur Seite. In der Rat & Tat Apotheke können Sie auch Ihren Blutzuckerwerte überprüfen lassen. Daneben erhalten Sie hier auch Blutzuckermessgeräte und Zubehör für die Kontrolle des Blutzuckers zu Hause.