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Tipp

Malaria

Ab in die Wärme, ab in die Ferne – so sieht für viele ein schöner Urlaub aus. Exotische Mitbringsel aus den Tropen sorgen für Nachfreude. Für weniger Freude sorgen dagegen gesundheitliche Mitbringsel wie Malaria. Bereits ein kleiner Mückenstich kann das berüchtigte Fieber auslösen, das zudem von Durchfall begleitet wird. Zur Prophylaxe helfen Repellents, die Blutsauger auf Abstand zu halten.

Ein Mückenstich oder -biss ist hierzulande bereits mehr als nur lästig, insbesondere aufgrund der Folgen in Form von tagelangen Schwellungen, Rötungen und Juckreiz. Wenn das Insekt zusätzlich zu seinem Chemiecocktail auch noch Krankheitserreger injiziert, wie etwa im Fall der Zecke Borreliose- und FSME-Erreger, sieht die Sache schon anders aus. Dies ist aber noch relativ harmlos im Vergleich zu den Krankheiten, die Tropen-Mücken verbreiten.

Die Gedankenkette „Mückenstich – Tropen – Fieber – Durchfall“ schwebt deshalb für viele Fernreisende wie das berüchtigte Damoklesschwert nicht nur imaginär über ihnen, sondern leibhaftig in Form von Anopheles-Mücken. Und das schon fast nach dem Muster eines Russischen Rouletttes: Solange die Mücke keinen Erreger in sich trägt, bleibt es bei dem Stich. Im andern Fall wird der Träger zum Überträger, und der Mückenstich wird zur gefährlichen Injektion.

Toxischer Mückenstich: Ein kleiner Pieks mit üblen Folgen

Interessanterweise werden hier keine Bakterien und auch keine Viren übertragen, sondern mikroskopisch kleine, einzellige Urtierchen (Plasmodien). Je nach Plasmoiden-Art werden dann verschiedenen Malaria-Formen ausgelöst, wobei der Rhythmus der Fieberschübe ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal darstellt:

  • Malaria tropica: Typisch für Malaria tropica ist das anfängliche Fieber und ein starkes Krankheitsgefühl. Nach einigen Tagen setzen drei- bis vierstündige Fieberanfälle ein mit Temperaturen über 40 °C und Schüttelfrost. Diese Anfälle kehren im 48-Stunden-Rhythmus wieder.
  • Malaria tertiana: Dies ist die gefährlichste Form. Ohne Behandlung endet sie bei 20 % der Erkrankten tödlich. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal: Die Fieberschübe mit sehr hohen Temperaturen kommen nicht rhythmisch, sondern unregelmäßig, begleitet von Durchfall und starker Abgeschlagenheit. Es besteht lebensbedrohliche Gefahr durch Kreislaufkollaps, Krampfanfälle, akutes Nierenversagen sowie Anämie (Blutarmut).
  • Malaria quartana: Diese Form ist eher selten. Hier treten die Fieberanfälle alle 72 Stunden auf. Dafür birgt sie ein lebenslanges Risiko: Selbst noch 40 Jahre nach der Erstinfektion kann es zu Rückfällen kommen.

Der Übertragungsweg ist relativ überschaubar: Die Mücke nimmt die Keimzellen der Plasmoiden auf. Diese reifen in der Mücke zu Sporozoiten heran, dem infektiösen Material. Beim Mückenstich gelangen diese Sporozoiten mit dem Speichel der Mücke in die Einstichstelle und damit in die menschliche Blutbahn. In der Leber vermehren sie sich für ein bis zwei Wochen und gelangen danach wieder ins Blut. Dies ruft das Immunsystem auf den Plan, es treten die typischen Krankheitssymptome auf. Da ein Teil der Plasmodien in den Leberzellen verbleibt, können auch noch sehr viel später, teilweise erst nach Jahren, Malariarückfälle auftreten.

Beim Verdacht auf eine Malaria-Erkrankung sollte deshalb auf alle Fälle, sofort und vor Ort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.

Wichtig ist aber auch, bereits vor einer entsprechenden Reise in die Tropen vorzusorgen. Dies beginnt mit dem Einholen von entsprechenden Informationen über Risikogebiete, die Einnahme von Malaria-Medikamenten oder eine Impfung vor Ort. Eine wichtige Prophylaxe besteht aber auch darin, sich gar nicht erst stechen zu lassen. Dabei helfen helle, hautbedeckende Kleidung (lange Hosen, Socken, Oberteile mit langen Ärmeln), Moskitonetze und der Aufenthalt in mückensicheren Räumen. Ungeschützte Haut kann mit einem Repellent behandelt werden.

Wenn eine Reise in ein Malaria-Gebiet bevorsteht, beraten die Apothekerinnen und Apotheker der ApoLife Apotheke Sie gerne hinsichtlich geeigneter Vorsorgemaßnahmen und empfehlen Ihnen z.B. auch ein geeignetes Repellent. Für Ihre Malaria-Prophylaxe erhalten Sie hier auch Moskitonetze. Denn jeder Mückenstich ist ein Risiko, jeder abgewehrte Mückenstich ein Plus für Ihre Gesundheit.